16 Juni 2006

 

Saisonsieg Nummer 1

OK, es war "nur" ein vereinsinternes Rennen, aber zu gewinnen ist immer schön, vor allem auch dann, wenn es gelungen ist, genau an der Stelle zu attackieren und das Feld auseinander zu fahren, die ich mir vorher dafür ausgesucht hatte.
Aber der Reihe nach: nachdem das erste Rennen unserer vereinsinternen Rennserie mit einem doch leicht enttäuschenden dritten Platz für mich geendet hatte, hatte ich mir für das zweite Rennen doch etwas mehr vorgenommen. Mit rund 900 Höhenmetern verteilt auf 66km und insgesamt drei längeren Anstiegen kam mir die Strecke auch mehr entgegen. Nach dem Start verlief die Anfahrt zur ersten Steigung zunächst noch relativ gemächlich, langsam wurde die Straße steiler, das Tempo war immer noch in einem angenehmen Bereich. In der ersten Steigung fuhr ich von vorne, in erster Linie um das Tempo kontrollieren zu können. Da ich doch recht zügig in den Berg hineingefahren war, war ich doch recht erstaunt, daß bis auf zwei oder drei Fahrer (und einer Fahrerin) noch alle beisammen waren. Die nächsten Kilometer waren von zwei halbherzigen Attacken einzelner Fahrer geprägt, die jedoch beide nur von kurzer Dazer waren. In der ersten längeren Abfahrt rollte dann alles wieder zusammen. Dann mußten wir uns erst einmal an einer Fronleichnamsprozession vorbeimogeln. Danach folgten zwei kurze, aber knackige Wellen; an der zweiten wollte ich eigentlich nur mal testen, was so geht, befand mich aber plötzlich nur noch in Begleitung eines weiteren Fahrers ein paar Meter vor dem "Feld". Da mir mein Mitstreiter signalisierte, daß er keinen Sinn darin sehe jetzt schon zu fahren (es war noch nicht einmal die Hälfte der Strecke absolviert), nahm auch ich die Beine wieder hoch, und wir ließen uns wieder einholen. Schließlich sollte auch die längste und schwierigste der drei Steigungen in Kürze folgen. Im Schnitt nicht besonders steil, aber trotzdem die Möglichkeit mit einer Attacke bereits unten am Berg bis oben einen schönen Vorsprung herauszufahren, der bis ins Ziel reichen könnte, zumal es danach sofort in eine Abfahrt ging und dann noch der letzte Anstieg folgte. So war meine Überlegung im Vorfeld gewesen, also versuchte ich mit einem Antritt wenigstens einen Großteil meiner Begleiter los zu werden. Zunächst konnte drei Fahrer meinem Antritt folgen: Jan alias Lance alias deutscher Meister, Matthias und Ingo, also die komplette Ötzi-Truppe (nur Sebastian fehlte krankheitsbedingt). Doch schon bald konnte Ingo nicht mehr folgen und auch Matthias hatte seine Schwierigkeiten zu folgen, einzig Jan alias Lance alias deutscher Meister hing wie Kaugummi an meinem Hinterrad. Das war gut, zu zweit hatten wir größere Chancen, immerhin waren noch rund 25km zu fahren. Matthias hing die ganze Zeit nur wenige Meter hinter uns, aber auch wenn wir vorne ein bißchen rausnahmen, schaffte er es nicht das Loch zu schließen. So gingen dann Jan alias Lance alias deutscher Meister und der Autor alias Chiappucci alias italienischer Meister in die Abfahrt, im folgenden Flachstück konnten wir uns gut abwechseln, im nächsten Anstieg übernahm dann wieder ich das Gros der Führungsarbeit; eine (im Nachhinein betrachtet doch vielleicht etwas halbherzig vorgetragene Attacke) führte zu keiner Vorentscheidung, so daß Jan alias Lance alias deutscher Meister und der Autor alias Chiappucci alias italienischer Meister auch die letzte Abfahrt und das folgende Flachstück zu zweit in Angriff nahmen. Mit einem kurzen Antritt konnte ich mich dann ca. 500m vor dem Ziel von meinem Begleiter absetzen und fuhr den Sieg ungefährdet nach Hause. An dritter Position kam dann allerdings nicht wie erwartete Matthias ins Ziel, sondern Ingo vor Thomas: Matthias hatte das Kunststück vollbracht sich zu verfahren, und damit insgesamt vier Positionen verschenkt. Das nächste Mal warten wir auf dich, Matthias. Versprochen! ;-)
Danach sind wir noch gut drei Stunden trainieren gefahren. Den (Trainings-)Tag haben Matthias und ich dann bei einem kühlen Weizenbier und der ersten Halbzeit Ecuador gegen Costa Rica im Biergarten ausklingen lassen. Zu diesem Zeitpunkt war dann der Frust über den verschenkten dritten Platz bei Matthias auch einigermaßen verraucht....

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