22 November 2006

 

Ente gut, alles gut! Der tierisch ernste Saisonrückblick

Ein erfolgreiches Sportjahr geht zu Ende: Italien ist Fußballweltmeister, Paolo Bettini ist Radweltmeister, Ferrari ist leider nicht Formel1-Weltmeister, und auch Valentino Rossi hat's nicht ganz geschafft. Dafür haben andere die Kohlen aus dem Feuer geholt.

Begonnen hat meine überaus erfolgreiche Saison mit der Berner Rundfahrt, wo ich Paris-Roubaix-Sieger Fabian Cancellara um 22 Plätze distanzieren konnte. Es folgten ein fünfter Platz in Breisach, ein zehnter Platz beim Einzelzeitfahren in Gerlafingen. Mit diesen beiden Erfolgen konnte ich mein Karrierepreisgeld auf sagenhafte 55 Euro steigern. Mit tatkräftiger Unterstützung von Matthias, Sebastian und Thomas war dann auch noch ein sechster Platz beim Mannschaftszeitfahren in Sulz im Fricktal drin. Und das alles bevor die RadMARATHONsaison überhaupt begonnen hatte.

Mein diesjähriges Marathondebüt gab ich dann an der Seite von Matthias beim GP Schwarzwald in Triberg. Bereits hier zeichnete sich ab, daß wir ein nahezu perfekt harmonierendes Duo abgeben würden. Am Ende reichte es für Top 5-Platzierungen für uns beide.

Nach einem trainingsintensiven Monat Juni standen dann (neben den Feierlichkeiten für eine in grandioser Manier zum Weltmeistertitel gelangte italienische Fußballnationalmannschaft) die beiden wichtigsten Radsportmonate des Jahres an. Nachdem mir ein paar übereifrige spanische Schreiberlinge meine Tour de France ebenso gründlich wie grundlos (wo ist der Betrug, wenn alle das gleiche machen?!) versaut hatten, mußte ich mich eben auf meine eigenen Ziele konzentrieren, die da hießen: La Marmotte, Arberradmarathon, Alpenbrevet und Ötztaler Radmarathon. Dank Floyd Landis wußte ich dann zum Glück auch, wie ich mich auf meine Ziele vorzubereiten hatte: hart am Berg und stark am Glas ist das Stichwort!

Bei grandiosem Wetter stand dann zunächst La Marmotte in Begleitung von Ingo auf dem Programm. Dieser Klassiker in den französischen Alpen bietet alles, was ein Alpenmarathon bieten muß: namhafte Pässe, grandiose Landschaft und eine Bergankunft, die man schlicht und einfach nur als legendär bezeichnen kann. Bei 6:57h blieb die Uhr dann in Alpe d'Huez stehen, Platz 71 in einem fast 7000 Fahrer starken Teilnehmerfeld und bester Deutscher in einem Italien-Trikot.

Als nächstes dann der Arberradmarathon. Das Teilnehmerfeld weniger groß und weniger international, nichtsdestotrotz wird vorne ein richtiges Radrennen gefahren. Nach mustergültiger Unterstützung von Matthias und Ingo in der Anfangsphase konnte ich vollenden: ein Top 10-Platz bei einem der schwersten deutschen Radmarathons.

Das Wetter zeigt sich beim Alpenbrevet dann von seiner winterlichsten Seite. Dank Schnee an Susten- und Nufenenpaß wird die Strecke geändert. Schneien tut's am Gotthard trotzdem, was mich aber nicht davon abhält alles zu geben und mit Platz 7 abermals einen Top 10-Platz zu belegen.

Beim Ötztaler ist dann endlich die ganze Crew am Start: Matthias, Sebastian, Jan und Ingo. Hier kann ich bis zur Mitte des Rennens mit den Allerbesten mithalten, bevor ich dann am Jaufenpaß doch meinem Höllenritt ein bißchen Tribut zollen muß. Jedoch am Timmelsjoch kann ich einige Plätze zurückgewinnen, so daß ich schließlich in 8:05h den 80. Platz belegen kann. Da sag noch mal einer was von der Gnade der späten Geburt, vor 25 Jahren hätte ich mit dieser Zeit den damaligen Sieger um nahezu unglaubliche 1:40h distanziert!

Danach war der Akku dann ziemlich leer, und ich hab meine Saison langsam ausklingen lassen. Seit Mitte Oktober läuft nun die Vorbereitung auf die Saison 2007. Meine Starts bei Kurzdistanzrennen (unter 150km) werd ich auf ein Minimum beschränken, auch werd ich nicht mehr drei Radmarathons binnen vier Wochen fahren. Ich werde versuchen mir meine Starts gezielter herauszusuchen. Einzig La Marmotte und der Ötztaler sind gesetzt. Ein Traum von mir ist es, alle fünf "Monumente des Radsports" im Rahmen von Radmarathons zu absolvieren. Die "Ronde" könnte 2007 den Anfang der Verwirklichung dieses Traums darstellen. Ein anderes ehrgeiziges Ziel ist "Styrkeproven", auch bekannt als Trondheim-Oslo. Mal sehen, was sich davon im nächsten Jahr realisieren läßt.

In diesem Sinne: Hart am Berg und stark am Glas! Ein Hoch auf Matthias, Sebastian, Ingo, Thomas und alle anderen.

Ein spezieller Dank geht auch noch an meinen Vater, der mich (und andere) bei einigen Veranstaltungen in digitaler Form verewigt hat, und damit den Augentieren unter uns das Lesen so manches Berichts versüßt haben könnte.

Wir sehen uns 2007!

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