11 Juni 2006

 

Komischer Tag mit gutem Ende

Irgendwie war das ein seltsamer Tag heute: schon gestern hatte ich keine besonders große Lust mich beim Radfahren zu quälen, und heute bin ich dann wieder mit dem Gefühl aufgewacht, daß ich heute einfach nicht den Kopf habe, um mich über die Schmerzgrenze hinaus zu quälen. Keine guten Voraussetzungen, wenn es gilt ein 54km langes Mannschaftszeitfahren zu bestreiten. Und so war ich auch auf der Hinfahrt nach Sulz bei Lauffenburg in der Schweiz (ja, wir waren mal wieder in der Schweiz unterwegs) nicht unbedingt als Stimmungskanone zu bezeichnen. Auch der Ansporn meiner drei Mitstreiter Sebastian, Matthias und Thomas konnte mich nicht so recht aufbauen. Und so lief dann auch das Rennen: die Beine waren zwar gut, um genau zu sein eigentlich sogar ziemlich gut, aber der Kopf hat nicht zu den Beinen gepaßt: die Schmerzgrenze lag dort, wo sie auch im Training liegt, und normalerweise kann ich mich im Wettkampf doch recht deutlich über diese Grenze hinausquälen, aber heute ging's irgendwie nicht. Die Strecke bestand aus einer 27km langen Runde, die zweimal zu befahren war, überwiegend am Rhein entlang, mit einem ca. 2km langen Anstieg in Richtung Ziel. Der Wind war heute das größere Problem als das Profil: ständig wechselte die Windrichtung und traf uns immer wieder von anderen Seiten. Die erste Runde lief sehr ordentlich, am Anfang mußten wir erst ein bißchen unseren Rhythmus finden, aber dann lief es ziemlich gut. Die erste Runde absolvierten wir in ungefähr 39min. Eingangs der zweiten Runde wurden wir vom später erstplazierten Team eingeholt; vier Minuten hatten wir also schon einmal abgenommen bekommen (am Ende sollten es fast sechs sein). In der zweiten Runde war es dann an Matthias und mir, den etwas stärkeren Zeitfahrern im Team das Tempo hochzuhalten, was insbesondere Matthias so gut gelang, daß ich jedesmal, wenn er nach mir die Führung übernahm, schwer am "Knautschen" war, um den Anschluß zu halten bzw. erst wieder zu finden. Ein weiteres Team, das allerdings eine Runde später gestartet war (und auch nur eine Runde absolvierte), holte uns ein, aber dann ging es hin und her: mal waren wir vorne, dann mußten wir uns wieder überholen lassen, je nach dem, wer in den jeweiligen Mannschaften gerade die Führungsarbeit verrichtete. Vor dem Zielanstieg konnte wir diese Manschaft dann endgültig überholen. Im Zielanstieg übernahm ich dann die Führung, und zum ersten Mal konnte ich etwas über die Schmergrenze hinausgehen; in einem Kraftakt zog ich meine verbliebenen zwei Mitstreiter Sebastian und Matthias ins Ziel (Thomas hatte wie besprochen in seiner letzten Führung vor dem Schlußanstieg alles gegeben und dann wie befürchtet reißen lassen; wie üblich wurde der dritte Fahrer für die Zeit gewertet). Am Ende stand eine Fahrzeit von 1h 18min 10s zu Buche (Schnitt 41,5km/h), was für den sechsten Platz im 14 Mannschaften umfassenden Startefeld bedeutete. Ein doch sehr zufriedenstellendes Ergebnis.
Danach fuhren Matthias, Sebastian und ich noch mit dem Rad durch das wunderschöne Albtal bis St. Blasien, wo wir den Tag bei einem schönen Stück Kuchen ausklingen ließen, bevor wir wieder zu Thomas ins Auto stiegen, um den restlichen Weg nach Freiburg motorisiert hinter uns zu bringen. Ich wär ja noch ein Stückchen mit dem Rad weitergefahren, aber konnte niemanden mehr motivieren und alleine fehlte mir dann auch irgendwie die Lust (oder die Bereitschaft mich noch zu quälen). Irgendwie war bzw. fühlte ich heute nicht ausgelastet, trotz 54km Mannschaftszeitfahren und knapp 100km insgesamt, muß irgendwie mit meinem komischen Kopf von heute zusammenhängen.

Hier noch ein paar Bilder (vielen Dank an meinen Vater):

Am Start: Thomas, Sebastian, Matthias, der Autor (v.l.n.r.)

Unterwegs: Thomas, der Autor, Matthias, Sebastian (v.l.n.r.)

Der Autor in voller Aktion

Anfahrt zum Ziel: der Autor, Sebastian, Matthias (vl.n.r.)

Zieleinfahrt

Das erfolgreiche Team der RIG Freiburg:
Matthias, Sebastian, der Autor, Thomas (v.l.n.r.)

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